Dr. Andreas Fida-Taumer

Stress

Unter Stress wird die kurzfristig körperliche und psychische Reaktion auf die Wahrnehmung einer bedrohlichen Situation verstanden. Das oft zitierte Beispiel des Höhlenmenschen, der von einem Säbelzahntiger angegriffen, beschreibt diese sehr alte Verhaltensmuster bei uns Menschen sehr anschaulich. Evolutionär war in der Steinzeit erfolgreich, wer rasch entscheiden konnte, ob auf den Angriff des Tigers mit Flucht, Totstellen oder Angreifen reagiert werden soll. Blitzschnell wird dazu das vegetative System aktiviert, das Adrenalin schießt ins Blut, der Puls wird schneller, man fängt zu schwitzen an und ist bereit. Abhängig von der eigenen Erfahrung, den Fähigkeiten und Ressourcen hat bereits der Höhlenmensch auf diesen Stressor individuell reagiert. Nach der erfolgreichen Bewältigung und Erholungszeit kommt das menschliche System wieder in einen Balancezustand und ist wieder für einen neuen Stressor bereit. Diese Stressmuster läuft bei uns heute ähnlich ab, und kann positiv eingesetzt werden, um die Motivation und das Durchhaltevermögen zu aktiveren. Die Stressoren sind jedoch andere geworden, wie zum Beispiel Zeitdruck, geringer Handlungsspielraum, Mobbing oder permanente Reizüberflutung durch neue Medien. Die Stressreaktion läuft sehr schnell ab und man kann versuchen durch mentale Techniken (z.B. Entspannungsübungen, MBSR, Meditation) die kognitive Bewertung zu modifizieren.  

Wir geraten also in Stress (körperliche und psychische Stressreaktion), wenn Anforderungen aus der Umwelt (Stressoren) an uns gestellt werden, deren erfolgreiche Bewältigung wir als subjektiv bedeutsam, aber unsicher einschätzen (abhängig von Persönliche Stressverstärker und kognitiven Bewertung). 

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