Interessantes Interview mit der Kärntnerischen Weisheitsforscherin Prof. Dr. Judith Glück in der Zeitschrift Active Beauty (10.2020) und im Blog “In drei Schritten zu mehr Weisheit”.
Die Weisheit lässt sich bei Entscheidungen feststellen, höre ich mehr auf den Verstand oder aufs Bauchgefühl oder eben weise auf beide Aspekte. Die Weisheit liegt an der Schnittstelle zwischen Denken und Fühlen.
Bei Konflikten zeigen sich weise Herangehensweisen. Das Verstehen, dass es weniger um objektive Wahrheiten geht, als die subjektiven Sichtweisen bei den Beteiligten. Die Perspektive des anderen einzunehmen, nicht in die Eskalationsfalle zu tappen, dass der andere alles böse oder gemein gegen mich meint. Versuchen zu verstehen, welche Bedürfnisse dahinter stecken mögen. Dies gelingt nur durch offene Kommunikation und Nachfragen. Auch weise Menschen können nicht in das Gehirn des anderen schauen. Auch sich bewusstmachen, dass nicht nur einfach die andere Person Mist baut und ich die/der Gute bin, die/der darunter leidet. Sondern, dass da auch etwas in mir ist, dass das Ganze zu einem Problem macht. Durch die Bewusstmachung kann man eine Erkenntnis gewinne, die es leichter macht, damit umzugehen. Man ist dann leichter in der Lage, dem anderen zu erklären, warum die Situation so schwierig für einen ist.
Weise Menschen gelingt es positive Erfahrungen bewusster wahrzunehmen und als Ressource nutzen. Diese Menschen meistern ihr Leben, auch wenn es nicht immer leicht ist, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen oder die Unkontrollierbarkeit vieler Dinge zu akzeptieren. Die Forscherin beschreibt diese Personen, als mit sich selbst im Reinen sein. Sie benötigen auch nicht ständig die Bestätigung von anderen und sind so unabhängiger. Dies führt zu tieferen Beziehungen, weil diese Abhängigkeit nicht mehr nur Bestandteil eines Geben und Nehmens ist. Man kann den Anderen leichter so sein lassen wie er ist, und weil man sich nicht davon kritisiert fühlt, wen sie anders sind.
Das kann ja noch eine längerer Weg werden….