Frau Brunnbauer vom “Der Standard Wochenende” (13./14.02.202) beschreibt die Schwierigkeiten der eher extrovertierten Personen in der Zeit des Lockdowns und des zwangsweisen sozialen Rückzugs. Die extreme Ausprägung der extrovertierten Persönlichkeit benötigt viel sozialen Kontakt für ihre Zufriedenheit, ist gesellig und risikofreudig. Die Entwicklungspsychologie verortet dafür einen hohen Grad an genetischen Einfluss hinsichtlich dem Temperament. Manche Neugeborene sind sensibler oder lassen sich weniger leicht beruhigen, relativ unabhängig von Umweltfaktoren. Unsere Gesellschaft scheint jedoch eher für Extrovertierte gemacht zu sein (Susan Cain, “Still”, 2013) oder Frau Wiesböck (“In besserer Gesellschaft”, 2018) verortet sogar eine soziale Ungleichheit. Viele Introvertierte würden darunter leiden, weil sie dieser Norm nicht entsprechen (können). Nun zwingt die weltweite Covid19-Krise neue Wege zu gehen. Die Leistungen von Introvertierten werden vielleicht eher gesehen, und Extrovertierte könnten erstmals die Vorteile der Kontemplation kennen lernen.
blog: Survival-Tools für den Arbeitsdschungel
von Dr. Andreas Fida-Taumer